Stabwechsel im Wichernhaus Wuppertal -
Geschäftsführer Johann Karl Wagner wird nach 38 Jahren
in den Ruhestand verabschiedet 

Wechsel im Wichernhaus

Oben: Johann Wagner, Regine Widmayer-Wagner

„Wohin du auch gehst, geh mit deinem ganzen Herzen“ – diese Aussage Konfuzius‘ steht als Leitsatz über der Verabschiedungsfeier für Johann Wagner am 28. Juli 2017 in der Wichernhaus-Skatehalle Wicked Woods. Der Satz passt auch als Motto zu seiner gesamten beruflichen Laufbahn, denn er kennzeichnet die Offenheit und Neugierde, mit der Johann Wagner in den vergangenen Jahrzehnten die Geschicke des Wichernhauses maßgeblich gestaltete.
 
Nach seinem Studium der Sozialpädagogik in Siegen wurde Johann Wagner am 01.02.1979 als Wohngruppensozialpädagoge im Bereich Straffälligenhilfe beim Wichernhaus Wuppertal e.V. angestellt. In den 1980er Jahren initiierte er den Aufbau der Abteilung Berufliche Integration: 1983 wurde der Möbeldienst eröffnet und 1988 die Handwerksbetriebe sowie der Spielplatzsanierungsdienst gegründet. Gleichzeitig baute er den Bereich Kinder- und Jugendhilfe mit stationär untergebrachten Jugendwohngruppen auf. Berufsbegleitend studierte er Erziehungswissenschaften und schloß 1985 als Diplom-Pädagoge ab.
 
Er hat mit dem Aufbau der neuen Bereiche dazu beigetragen, dass sich das Wichernhaus vom Straffälligenhilfeverein zu einem breit aufgestellten Hilfe-Dienstleister in Wuppertal entwickeln konnte. Seine Kreativität, seine betreuerische Fürsorge für die beim Wichernhaus untergebrachten Menschen und seine verlässliche Art im Umgang mit Vorgesetzten, Gremien, Behörden und Kostenträgern, führten dazu, dass er 1995 zum Geschäftsführer des Wichernhaus Wuppertal e.V ernannt wurde.
 
In den 1990er Jahren baute er den Jugendhilfebereich weiter aus und 1997 erfolgte die Errichtung der Skatehalle Wicked Woods. 1998 begleitete er die Gründung der Wichernhaus Wuppertal gemeinnützige GmbH, deren Geschäftsführung er übernahm.
 
Kontinuierlich sorgte er dafür, dass die Bereiche ihre Arbeit ausweiten konnten:
In der Kinder- und Jugendhilfe kamen ambulante Projekte wie flexible Erziehungshilfe, Familienpflege und Pflegekinderdienst hinzu.
Die Straffälligenhilfe wurde erweitert durch die Vermittlungsstelle für gemeinnützige Arbeit im Landgerichtsbezirk Wuppertal und die Beratungsstelle für Sexualstraftäter.
2005 wurden die Kontakt- und Beratungsstelle „Café Berlin“ sowie das Sozialkaufhaus „Das Brockenhaus“ eröffnet. 2006 entstand die Trassenmeisterei an der Nordbahntrasse.
2008 wurden das „Café Nordbahntrasse“ eröffnet sowie der Stadtteilservice Ober- und Unterbarmen. 2011 kam die Schulsozialarbeit an Grundschulen und weiterführenden Schulen hinzu.
Letzter großer Höhepunkt seiner Arbeit war 2015 der Bau der Wichernkapelle.
 
Am Ende seiner Dienstzeit kann Johann Wagner auf einen gewachsenen Hilfe-Dienstleister blicken, der als Träger in Wuppertal eine große Bedeutung erlangt hat. Gab es bei seinem Dienstbeginn genau zwei hauptamtliche Mitarbeiter, beträgt die Zahl der Menschen, die hauptamtlich für das Wichernhaus tätig sind, heute 121.
 
„Wohin du auch gehst, geh mit deinem ganzen Herzen“ – das wünscht die Arbeitsgemeinschaft des Wichernhauses dem scheidenden Geschäftsführer von ganzem Herzen für seinen neuen Lebensabschnitt.
 
Die Nachfolge als Geschäftsführerin tritt Regine Widmayer-Wagner an, die viele Jahre als Einrichtungsleiterin die Abteilung Berufliche Integration des Wichernhauses betreute.
 
Das Wichernhaus Wuppertal gemeinnützige GmbH ist Mitglied beim evangelischen Diakonischen Werk Rheinland-Westfalen-Lippe e.V.. Die soziale Einrichtung ist ein direkter Nachfolger des 1826 gegründeten „Barmer Hilfsverein für Gefangenenfürsorge“.